ARZNEIMITTELRÜCKSTÄNDE IM WASSER

Arzneimittelrückstände im Wasser

Wer trägt die Mehr-Kosten für die Gewässerreinigung?

Der demo­grafische Wandel ist in Deutschland längst angekommen. Die steigende Zahl älterer Menschen verschiebt die Bevölkerungsentwicklung in bisher nicht gekannter Art und Weise. Das hat auch Folgen für die Umwelt. Denn die stetig alternde Gesellschaft hat einen höheren Medikamentenkonsum zur Folge. Verunreinigungen durch Arzneimittel werden damit zu einem Problem für die Gewässer.

Mit einer zunehmenden Belastung gehen ständig steigende Kosten für die Trinkwasseraufbereitung einher. Für die Gemeinden, deren Aufgabe die Wasserversorgung im Rahmen ihrer allgemeinen Verwaltung ist, bedeutet das in jedem Fall höhere Ausgaben.

Um Medikamentenrückstände zu verringern, muss ein ganzheitlicher Ansatz geschaffen werden, der alle Beteiligten entlang der Verbrauchskette einbindet.

Die Hauptverantwortung soll dabei die Pharmaindustrie tragen, die zukünftig schon bei der Herstellung auf umweltverträgliche Stoffe achten muss. Ebenso sollen Hersteller von Medikamenten über zusätzliche Abgaben verursachergerecht an den Mehr-Kosten für die Gewässerreinigung beteiligt werden, wie der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) in einem sogenannten „Fondsmodell“ vorschlägt.

Aber auch Endverbraucher können einen wichtigen Beitrag leisten. So kann es beispielsweise helfen, schon beim Kauf auf angemessene Verpackungsgrößen zu achten und alte Medikamente sachgerecht nur in Apotheken oder über den Sondermüll zu entsorgen.